Fotoprojekt: Dichtungsbahnen auf PVC- und FPO-Basis.
Diese Auftragsarbeit klang trocken. Zunächst. Denn ein Detail gefiel mir, es ging darum ein Naturbäder einzufangen.
Es gab kein Briefing (schon gar keines, das Herz eines jeden Kreativen schneller schlagen lässt), nur die Adresse und eine Telefonnummer, Abgabe so schnell wie möglich, that‘s it. Das Zeitfenster war gestaucht auf 1 – 1,5 Stunden vor der offiziellen Öffnungszeit des Schwimmbads. Einen extra Fototermin vereinbaren? Fehlanzeige. Der Hausmeister ließ mich mit Beginn seiner Arbeitszeit ein und ich durfte mich austoben: aus allen Blickwinkeln, die vielen Grüntöne, die Linien. Ein Thema, das so trocken klingt, kann dennoch große Freude bringen. Klar kein Werbeshooting, es geht um Produktinformation und Nutzungsmöglichkeiten. Eine simple Bildbearbeitung war gewünscht, die Aufnahmen blieben im wahrsten Sinne naturbelassen.
Für mich ein Spaß, fast wie früher im Schwimmbad, nur etwas anders. Wenn ich durch den Sucher blickte, sehe ich eine Fläche. Weniger beim Portraitieren von Personen aber bei Portraits von Gebäuden, Bauwerken, die es zu gestalten und inhaltlich zu formen gilt. Was dann für mich zählt sind die Linien, die Flächen, die Farben. Alles in Allem ist es eine Art eigene Sprache für mich: die Vokabeln kenne ich und wenn es mir gelingt, die passende Satzstellung zu finden, freue ich mich, wie ein Schüler, der an der Tafel steht und die Lösung kennt. Passt, sitzt, ja genau so – aber ich suche nach Varianten, für mich, für den Kunden – häufig passt am Ende das erste oder das letzte Foto. Wie immer bin ich dann erst fertig, wenn der Aufsatz, die zu erzählende Geschichte rund ist, auch wenn es heute um Winkel und Geraden ging.